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FAQ Enquete-Kommission ‚Jung sein in M-V‘

Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Enquete-Kommission ‚Jung sein in M-V‘


‚Enquete-Kommission‘, was bedeutet das?

Eine ‚Kommission‘ ist eine Gruppe von Menschen mit einem gemeinsamen Auftrag. ‚Enquete‘ kommt aus der französischen Sprache und bedeutet ‚Untersuchung‘. In einem Parlament, wie zum Beispiel dem Landtag, ist eine Enquete-Kommission also ein besonderer Untersuchungsausschuss.


Was macht eine Enquete-Kommission?

Parlamente setzen Enquete-Kommissionen ein, um wichtige und komplizierte Themen und Probleme zu untersuchen, die die Gesellschaft weit über die aktuelle Wahlperiode hinaus beschäftigen. Deshalb können und müssen solche Zukunftsfragen – mehr als in der sonstigen parlamentarischen Arbeit – in einer Enquete-Kommission auch grundsätzlich fraktionsübergreifend und einvernehmlich verhandelt werden. Aus Fragestellungen, Gutachten, Stellungnahmen und Anhörungen entwickeln sie gemeinsam Lösungen und Empfehlungen. Dieser Konsens wird dem Parlament gemeinsam mit möglichen Sondervoten einzelner Fraktionen in Zwischenberichten und in einem Abschlussbericht vorgelegt. Wenn der Auftrag erledigt ist, löst sich die Enquete-Kommission wieder auf.


Wer sitzt in der Enquete-Kommission ‚Jung sein in M-V‘?

Parlamentarische und nichtparlamentarische Mitglieder, Obleute
Zur Enquete-Kommission gehören insgesamt 25 Personen, die auf Vorschlag und nach Stärke der Landtagsfraktionen von der Landtagspräsidentin berufen wurden. 13 von ihnen sind Abgeordnete im Landtag. Weitere 12 Personen sind Nichtparlamentarier*innen. Sie bringen ihre berufliche, fachliche oder anderweitige Expertise ehrenamtlich in die Arbeit der Enquete-Kommission ein. Jede Fraktionsgruppe wird durch eine Obfrau oder einen Obmann angeführt. In ihrer ersten Sitzung wählten die Kommissionsmitglieder aus ihrer Runde einen Vorsitzenden und seinen Stellvertreter.

Kommissionsvorsitzender 

Christian Winter, Mitglied des Landtages – SPD-Fraktion

Stellvertretender Kommissionsvorsitzender    

Hannes Damm, Mitglied des Landtages – Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Mitglieder der Enquete-Kommission "Jung sein im MV" im Halbrund im Plenarsaal des Landtages

Die Mitglieder des Enquete-Kommission "Jung sein in M-V" bei der 1. Sitzung am Tagungsort, dem Plenarsaal im Landtag.

Was will die Enquete-Kommission ‚Jung sein in M-V‘? 

Die Gesellschaft Mecklenburg-Vorpommerns verändert sich im demografischen Wandel sehr stark: War der Nordosten vor einer Generation noch das jüngste Bundesland, so gehört er inzwischen schon zu den ältesten Regionen Deutschlands. Das stellt neue Anforderungen an das Miteinander der Generationen und an die Gestaltung der Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen. Nach seiner Enquete-Kommission ‚Älter werden in M-V‘, 2012 bis 2016, hat der Landtag daher in seiner achten Wahlperiode die Enquete-Kommission ‚Jung sein in M-V‘ eingesetzt. 

„Um den jungen, nachwachsenden Generationen in Mecklenburg-Vorpommern eine attraktive, umfassende Zukunftsperspektive zu bieten“, so heißt es im Einsetzungsbeschluss, „müssen sich alle gesellschaftlichen Akteure und auch die Landespolitik aktiv mit den Lebenslagen sowie den Chancen und Perspektiven von Kindern und Jugendlichen beschäftigen, um zugleich entsprechende Rückschlüsse für das eigene Handeln zu ziehen.“ 

Dafür will die Enquete-Kommission die Lebenswelten von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen betrachten, Regelungen untersuchen, Ziele benennen und Maßnahmen empfehlen. Ein Beteiligungsprozess soll eine breite Mitwirkung junger Menschen an der Arbeit der Enquete-Kommission ermöglichen.


Woran arbeitet die Enquete-Kommission?
 

  • Die Enquete-Kommission soll diese elf Themenfelder untersuchen: 
  • Teilhabe, Mitwirkung und bürgerschaftliches Engagement
  • Schule und Bildung
  • Ausbildung und Beruf
  • Kinderarmut und Chancengleichheit
  • Mobilität
  • Wohnen und Städteplanung
  • Diversity (Geschlechter, junge Menschen mit Behinderung, sexuelle Orientierungen und Religion)
  • interkulturelle Kompetenzen und Migration
  • Gesundheit, gesunde Ernährung und Sport
  • Kultur, Medien und Jugendschutz
  • Gewalt und Extremismus

Dabei sollen außerdem die Querschnittsthemen Digitalisierung, Klimaschutz, ländliche Räume sowie die Bekämpfung der Pandemiefolgen mitbetrachtet werden. Darüber hinaus soll sich die Enquete-Kommission zu Grundfragen des zukünftigen Zusammenlebens verschiedener Generationen austauschen, zum Verhältnis von individueller Verantwortung und staatlicher Daseinsfürsorge sowie zur Chancengerechtigkeit.


Wie arbeitet die die Enquete-Kommission?

Die Enquete-Kommission unterteilt die große Themenbreite zunächst in fünf Themengruppen:

  1. Gesellschaftliche Beteiligung junger Menschen
  2. Formale und non-formale Bildung
  3. Gesundes und sicheres Aufwachsen
  4. Kinder- und jugendgerechte Infrastruktur/Lebensräume
  5. Offener, noch festzulegendes Themencluster

Jede Themengruppe durchläuft jeweils drei Arbeitsphasen. Aus Zeitgründen passiert dies manchmal auch überlappend.

A. Erkenntnisinteresse benennen (Worum geht es hier genau?)

  • Konkrete Fragen stellen, die zu der jeweiligen Themengruppe beantwortet werden sollen

B. Erkenntnis gewinnen (Was ist gut? Was ist schlecht? Wie ginge es besser?)

  • Sammlung von Datenmaterial, Einholen von Expertenmeinungen und weiteren Eindrücken, die Antworten auf die konkreten Fragen geben können
  • z. B. Beauftragung von Gutachten, Anhörungen mit Expert*innen, Begegnungen vor Ort mit jungen Menschen

C. Konsens bilden (Was können wir zur Verbesserung vorschlagen?)

  • Untersuchung und Auswertung des gesammelten Materials
  • Gemeinsames Benennen von
  • derzeitigen Umständen und Regelungen für junges Leben in MV, 
  • Zielen zur Beseitigung von Problemen und
  • Maßnahmen, die für junge Menschen aller Regionen, chancengerechte Regelungen schaffen
  • Einbringen von weiteren Vorschlägen als Sondervoten, mit denen die Mehrheit der Kommission nicht einverstanden ist. Das können einzelne oder auch mehrere Landtagsfraktionen tun.

An allen drei Arbeitsphasen können junge Menschen im Land über den Beteiligungsprozess #mitmischenMV mitwirken (siehe: →Wie kann ich mitmischen?).


Kann ich meine Meinung auch einbringen?

Ein ganz klares Ja! Die Enquete-Kommission möchte die Meinungen junger Menschen ausdrücklich berücksichtigen.

Ziel der Enquete-Kommission ist es, 

  • ein umfassendes und ausgewogenes Bild der aktuellen Lage von jungen Menschen in MV zu zeichnen, 
  • Stärken und Schwächen in der Politik für Junge Menschen im Land herauszufinden und 
  • möglichst passende Lösungen für Verbesserungen zu finden.

Mecklenburg-Vorpommern bietet eben viele unterschiedliche Lebenswelten für die jungen Generationen und jeder junge Mensch soll hier ein gutes Zuhause finden. 

Deshalb sind alle Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 27 Jahre herzlich eingeladen, sich im Rahmen verschiedener Formate zu beteiligen. Eine breite Beteiligung bietet jungen Menschen in M-V die Chance, sich Gehör im politischen Raum zu verschaffen und bestehende Verhältnisse nach ihren Interessen und Bedürfnissen zu verbessern.


Wie kann ich mitmischen?

Unter #mitmischenMV führt die Enquete-Kommission mit einem landesweiten Kooperationsnetzwerk einen groß angelegten Beteiligungsprozess durch. Das passiert sowohl

  • mit verschiedenen Veranstaltungsformaten wie Workshops und Jugend-konferenzen in Präsenz vor Ort, als auch 
  • digital auf Instagram, Facebook oder eben hier auf dieser Website.


Was passiert mit meiner Beteiligung?

Die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses #mitmischenMV münden in mehrere Kinder- und Jugendgutachten. Diese werden dann in der Enquete-Kommission besprochen und können so zu Handlungsempfehlungen werden.


Kann ich an einer Sitzung der Kommission teilnehmen?

Die Sitzungen der Enquete-Kommission sind öffentlich. Interessierte sind herzlich eingeladen sie zu verfolgen:

  • im Rahmen unseres Besuchsprogramms einzeln oder in einer Gruppe im Plenarsaal oder 
  • im Livestream und nachträglich auf dem YouTube-Kanal des Landtages M-V

Für Rückfragen dazu melden Sie sich/ meldet euch gerne beim Sekretariat der Enquete-Kommission unter 0385 525-1601 oder enquete@landtag-mv.de.


Wann stellt die Kommission ihre Ergebnisse vor?

Im 2. Halbjahr 2023 werden die ersten Ergebnisse zur Beteiligung junger Menschen in einem ersten Zwischenbericht vorgestellt. Dann folgen weitere Zwischenberichte. Zum Ende der 8. Wahlperiode, im Sommer 2026 wird dem Parlament des Landtages M-V ein Abschlussbericht vorgelegt.


Was passiert mit den Ergebnissen?

Die Enquete-Kommission beschreibt in ihren Berichten die aktuelle Situation junger Menschen, setzt Ziele und empfiehlt Maßnahmen, um jungen Menschen in M-V eine attraktive, umfassende Zukunft zu bieten. All die Ergebnisse der wissenschaftlichen Gutachten, Stellungnahmen und Anhörungen von Sachverständigen sowie der Kinder- und Jugendgutachten stehen mit den Handlungsempfehlungen und Sondermeinungen der Enquete-Kommission in den Zwischenberichten und im Abschlussbericht. Mit allem, was in diesen Berichten steht, besonders mit den Handlungsempfehlungen und Sonderbeiträgen können zukünftig politische Entscheidungen in unserem Land getroffen werden. Damit ‚Jung sein in M-V‘ eine gute Erfahrung wird.

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